Böschung und Sohle mähen

Mähen Sie die Böschung und die Sohle Ihres Grabenabschnitts. Der Abfluss darf durch Kraut in der Sohle und Büsche, Gras und Bäume auf der Böschung nicht gehemmt werden. Bei breiten Gräben ohne große Abflussfunktion kann in Abstimmung mit dem Verband auch gezielt die Unterhaltung reduziert werden: z.B. Inseln oder Ränder aus bestimmten Gräsern und Kräutern stehen lassen, damit sich Insekten dort vermehren und leben können. Ökologische Bereiche sind gewünscht, aber kein Freibrief für versäumte Böschungs- und Sohlpflege. Der Erhalt spezifischer Pflanzen im und am Wasser muß sich mit dem hydraulischen Leistungsprofil des Grabens vertragen. Der notwendige Abfluß muss trotzdem jederzeit sichergestellt sein, sonst drohen bei Starkregen Schadenersatzforderungen. Eine nicht einfache Gratwanderung – also bitte nicht ohne Rücksprache mit dem Verband!

Beispiele für Böschungen, gemäht und ungemäht

Hier ist die Böschung und die Grabensohle gemäht. Gut gemacht, Walter. Auch hier ist der Graben vollständig gemäht.
Böschung gemäht und Grabensohle geräumt. Gut gemacht, Walter. Auch hier ist der Graben vollständig gemäht.
Keine Beanstandungen an diesem Graben. Hinter der Schallschutzmauer am Nettelnburger Landweg mäht die Stadt Hamburg regelmäßig.
Keine Beanstandungen an diesem Graben. Hinter der Schallschutzwand am Nettelnburger Landweg mäht die Stadt jetzt auch nicht mehr so oft, wie auf dem Bild vermutet.
Ein gutes Beispiel für eine ökologische Variante, wie wir sie jetzt häufiger brauchen. Einerseits gemäht und andererseits bleiben Gräser für Insekten stehen. Der Wasserfluss ist weiterhin ausreichend. An dieser hier gut gemähten Stelle hat der Wasserverband auch einmal probiert, aus ökologischen Gründen Grasbüschel auf einer Böschungsseite stehen zu lassen. Funktionierte gut. Dieses Foto entstand vorher.
Ein gutes Beispiel für eine ökologische Variante, wie wir sie jetzt häufiger brauchen. Einerseits gemäht und andererseits bleiben Gräser für Insekten stehen. Der Abfluss soll hier bewußt verlangsamt werden. An dieser Aufweitung des Graben 2 hat der Wasserverband mit dem Unterhalter getestet, aus ökologischen Gründen Röhrrichtbüschel auf einer Böschungsseite stehen zu lassen. Funktionierte. Dieses Foto entstand vorher.
Hier ist der Graben vor lauter Buschwerk gar nicht mehr zu sehen. Bitte dringend mähen. Auch hier ist nichts mehr vom Graben zu sehen. So soll das nicht sein.
Hier ist der Graben vor lauter Buschwerk gar nicht mehr zu sehen. Bitte dringend mähen. Schönste Bienenweide, und hier soll es einen Graben geben?
Bei diesem Graben hat die linke Seite noch starken Nachholbedarf. Rechts geht das so, sieht man mal vom fehlenden Schauweg ab, aber das ist eine andere Abteilung. Unser ehemaliges Vorstandsmitglied Horst Hülden stochert im hohen Gras herum, um den Graben zu suchen. Vorheriges Mähen hätte hier sicherlich nötig getan.
Bei diesem Graben hat die linke Seite noch starken Nachholbedarf. Rechts geht das so, sieht man mal vom fehlenden Schauweg ab, aber das ist eine andere Abteilung. Unser ehemaliges Vorstandsmitglied Horst Hülden stochert im hohen Kraut herum, um den Graben zu finden. Vorheriges Mähen hätte ihm sicherlich geholfen.
Bitte dringend die Böschung mähen. Vorne ist gemäht, hinten rein gar nicht. Der Wasserfluss ist stark gehemmt. Und als wünschenswertes Biotop ist das einfach zu viel und der Graben zu eng.
Bitte dringend die Böschung mähen und Sohle krauten. Auf den ersten Blick möchte man meinen, der Abfluss ist stark gehemmt. Bei näherem Hinsehen erkennt man (fast) ausschließlich Schilf im Graben, daß den Abfluß nicht bremst. Schilf wird erst im Winter „geerntet“. Ein gewollter Einzelfall.

Grundräumung eines Grabens

Die Grundräumung ist nicht schön und auch ökologisch ein Desaster, aber das ist nur vorrübergehend.

Grenzgraben Randersweide 58-60 vor der Grundräumung Grenzgraben Randersweide 58-60 nach der Grundräumung
Der kaum erkennbare Stichgraben zum Graben 11 an der Randersweide vor der Grundräumung
Dieser Graben nach der Grundräumung. Jetzt nimmt er wieder Wasser von den Nachbargrundstücken auf. Im nächsten Herbst wächst hier wieder Gras.

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Wenn ein für die Entwässerung wichtiger Graben infolge wiederkehrender unzureichender Unterhaltung kurz vor der „Verlandung“ ist, wie in diesem Fall, dann kann es auch mal unumgänglich sein, eine Grundräumung vorzunehmen. Was bedeutet das?
Marschengräben sind stehende Gewässer, d.h. sie haben keine bzw. nur geringe Fließgeschwindigkeiten. Treibsel und Schwebsel  sowie abgestorbene Biomasse setzt sich als feiner Schlamm am Boden ab. Das erfordert neben der jährlichen Sohlmahd etwa alle 5 bis 10 Jahre eine gründliche Entschlammung, eine Sohlräumung.

Der Graben Randersweide 64-66 vor der Grundräumung Der Graben Randersweide 64-66 nach der Grundräumung
Auch der Verbandsgraben 11 zwischen In der Hörn und Nettelnburger Straße ist am Anfang an der Randersweide völlig zugewachsen. Nach der Grundräumung fließt hier wieder Wasser, wie man deutlich sehen kann.

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Die Bilder zeigen die Zustände vorher und nachher. Der Wasserverband hat die Arbeiten im Auftrag des Grundstückseigentümers mit leichtem Kleingerät und in Handarbeit ausführen lassen. Dabei wurde das ursprüngliche Profil (Trapezform) mit der hydraulisch nötigen Leistung wieder hergestellt.

Ein Bagger bei der Grundräumung des Graben an der Randersweide 64-66 Nach der Grundräumung des Graben an der Randersweide 64-66

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Wegen des starken Eingriffs in die Gewässerbiologie wird grundsätzlich nicht der gesamte Graben geräumt, um den Organismen und Pflanzen eine Wiederbesiedlung zu ermöglichen. Die Sohle liegt unterhalb des mittleren Wasserstandes, das erleichtert auch in regenarmer Zeit den Aufbau der biologisch-ökologischen Struktur und Funktion. Aus dem Grunde dürfen auch Böschungen und Sohle gern rauh gelassen werden (Nischen und Kinderstube von Insekten und Kleinlebewesen).

Mähen mit dem Rasenmäher

Eine Möglichkeit der Grasmahd in einem flachen trockenen Graben ist die mit dem normalen Rasenmäher, den fast jeder in seinem Garten hat. Sehen Sie hierzu einen Film, der im trockenen Graben 4 zwischen Billgrabendeich und Wehrdeich am 10. Oktober 2018 aufgenommen wurde. Film und alle Rechte: Wolfgang Bienek.

Alle Fotos: Wasserverband Nettelnburg, Film: Wolfgang Bienek, Nettelnburg