1980 – Nettelnburg-Süd
Der Ortsteil Nettelnburg-Süd ist noch relativ jung.
Ursprünglich befanden sich hier die Ländereien der Billwerder Bauern, die bis an die Grenze zur Siedlung Nettelnburg reichten. Noch in den 1960er Jahren konnte man hier durch Obstplantagen spazieren. Erst als die Hansestadt Hamburg in den 1970er Jahren verstärkt den Bau von Einfamilienhäusern förderte, wurde das Gebiet zum Bauland umgewandelt.
Der Bebauungsplan von 1977 sah ein reines Wohngebiet mit Einfamilienhäusern vor, zum Teil als verdichtete Reihenhäuser. Im Gegensatz zur alten Siedlung Nettelnburg waren die Grundstücke eher klein und für spätere Teilungen ungeeignet. Fleete und Grünflächen für die Erholung der Bevölkerung waren ausdrücklich vorgesehen.
|
|
Der Bau des neuen Ortsteils ab 1978 wirkte sich zum Teil erheblich auf die alte Siedlung aus. Im Zuge der Bautätigkeiten wurde auch der Grundwasserspiegel im Viertel gesenkt. Das von unten drückende Wasser, das seit den 1920er Jahren die Siedlungshäuser stabilisiert hatte, verlief nun tiefer und gab einigen Häusern keinen Halt mehr. Man kann daher heute in der Nettelnburger Straße oder In der Hörn mehrere Siedlungshäuser sehen, die teilweise erheblich abgesackt und in Schieflage geraten sind. So war es durchaus verständlich, dass die Alt-Nettelnburger gegenüber ihren neuen Nachbarn in Nettelnburg-Süd anfangs erhebliche und hartnäckige Vorbehalte hatten.
Inzwischen sind die verschiedenen Bebauungsgebiete aber zu einer Einheit zusammengewachsen.
Etwa zeitgleich mit dem Bau von Nettelnburg-Süd begannen auch die Arbeiten an der neuen „Marschenautobahn“ (A25). Das Teilstück von Moorfleet bis Bergedorf wurde im Dezember 1981 eröffnet. Die A25 bildet heute die südliche Grenze des Ortsteils Nettelnburg, der vom Nettelnburger Landweg im Westen, der Kampbille im Norden und der Randersweide im Osten umschlossen wird.
Dieses Gebiet „Nettelnburg-Süd“ gehört nicht mehr zum Gebiet des Wasserverbandes Nettelnburg, da hier keine historischen Gräben mehr verlaufen, sondern Fleete angelegt worden sind. Lediglich an den Grenzen zwischen Alt-Nettelburg und Nettelnburg-Süd liegen Gräben, die auch von den Nettelnburg-Südlern unterhalten werden müssen (Geld oder Reinigen).