Schleusengraben, Kampbille und Krapphof-Schleuse
Die Bille entspringt in der Nähe von Linau bei Trittau. Hier heißt sie „Obere Bille“. Sie fließt durch den Sachsenwald und über Reinbek bis nach Bergedorf. Dort wird die Obere Bille seit 1208 aufgestaut. Der Staudamm ist ein Teilstück der Alten Holstenstraße. Bis 1939 wurde hier die herrschaftliche Kornwassermühle betrieben. Gleichzeitig wurde das aufgestaute Wasser für den Schlossgraben genutzt. Der Wasserstand der Obere Bille wird über das Serrahnwehr und den Mühlenumlauf der ehemaligen Kornwassermühle gesteuert. Das Billewasser fließt durch den Serrahn genannten Bergedorfer Hafen weiter in den Schleusengraben. Die Fische überwinden das Wehr vom Serrahn in die Obere Bille durch eine Fischtreppe.
Weiter fließt das Wasser der Bille seit 1443 vom Serrahn in den kanalisierten Schleusengraben, einer der ältesten künstlichen Wasserstraßen Deutschlands. Der ursprüngliche Flussverlauf der Bille wurde in Bergedorf getrennt, damit die Vierländer Gemüsebauern einen Zugang von der Dove Elbe nach Bergedorf hatten. Inzwischen ist der Serrahn durch die städtische Gestaltung der Bergedorfer Innenstadt überformt.
Der Schleusengraben fließt dann bis zur Krapphof-Schleuse. Die Krapphof-Schleuse wurde 1929 erbaut und 2006 mit einer Selbstbedienung für die Schifffahrt ausgerüstet. Die Schleuse wird sowohl von den Sportbootfahrern als auch durch Ausflugsschiffe benutzt, z.B. von der Bergedorfer Schifffahrtslinie. Kanus können eine im Wehrarm des Schleusengrabens östlich der Schleuse unter einer Straßenbrücke befindliche Bootsschleppe nutzen.
Ungefähr in der Mitte des Laufes des Schleusengrabens zweigt die Kampbille ab. Mit dem Wasser des Schleusengrabens wird die Kampbille angereichert, die sich sonst nur aus den Regensielen speist. Sie fließt am nördlichen Rand der Nettelnburg, unter der Bahn hindurch zum Heckkaten und als Mittlere Bille nach Westen bis zum Schöpfwerk Bille. Der überwiegende Teil des Wassers fließt aber mit dem Schleusengraben weiter über die Krapphofschleuse in die Dove Elbe.
Weil die Obere Bille im Serrahn abgezweigt wurde, entpringt die „Mittlere Bille“ als Regensiel an der Kreuzung Sander Damm/Bergedorfer Straße und fließt hinter der Hauni entlang und dann über Heckkaten durch Boberg bis nach Tiefstack um als „Untere Bille“ in der Billwerder Bucht in die Elbe zu münden.