Verockerung

Als Verockerung bezeichnet man Ausfällen von Eisenhydroxiden und Mangan(IV)-oxid in Wassergewinnungsanlagen. In sauerstofffreiem Wasser mit niedrigem pH-Wert können große Mengen zweiwertige Eisen-Ionen gelöst sein (bis 100 mg/l). Kommt solches Wasser mit Luftsauerstoff in Kontakt, oxidiert zweiwertiges Eisen zu braunem, dreiwertigen Eisenhydroxid („Eisenocker“). Dieses fällt aus und lagert sich ab. Im Wasser gelöste Mangan-Ionen fallen als schwarzes Manganoxid aus.

Diese weichen Ablagerungen (Inkrustation) aus Eisenocker stellen ein großes Problem in der Wassergewinnung dar, da sie alle Anlagenteile wie Brunnen, Pumpen, Rohrleitungen zusetzen.
[Quelle: Wikipedia]

Das Problem des Wasserverbandes ist anders gelagert:
Die wassergesättigten Kleiböden der Niederung binden gelöstes Eisen und Mangan in hohen Konzentrationen.  Werden wegen undichter Keller oder zum Schutz von Fundamenten Drainagen zur Bodenentwässerung betrieben, „blutet“ der Klei aus, die Eisen- und Mangan-Ionen gelangen in die Leitungen und Schächten der Drainage und werden über die Pumpen in die Gräben geleitet. Der überwiegende Oxydationsprozeß findet erst in den Gewässern statt (Verockerung). Dem Wasser wird erst der Sauerstoff entzogen, bevor der Oxydschlamm Gewässersohle und -böschung bedeckt. Das ausgefällte Eisenhydroxyd lagert sich auf den Pflanzen, den Kiemen der Fische und auf anderen Organismen ab.  Pflanzen verkümmert, Fische und deren Laich ersticken; die Gewässer sind letztendlich tot.

Eine Bewässerung von Kulturen ist mit derart verunreinigtem Wasser nicht zu empfehlen – dürfte sich auch rein optisch verbieten.

Auch die Grabenunterhaltung wird erheblich erschwert. Der Schlamm ist schwer zu bergen und muß an Land aufwendig an geeigneter Stelle in den Boden eingearbeitet werden. Viele Pflanzen wachsen auf diesen angereicherten Böden nur unzureichend.

Zuletzt sei noch auf das verschandelte Landschaftsbild hingewiesen, daß ein verockertes Gewässer bewirkt.

Was ist zu tun?

  1. In der Niederung sind keine Keller zu errichten
  2. Feuchte Keller sind von außen zu dichten (es gibt mehrere geeignete und erprobte Verfahren)
  3. Trockenhaltung von Fundamenten über Drainleitungen im Sand-/Kiesbett und Ableitung in Sandfiltergräben
  4. Ist eine Drainage mit Ableitung unvermeidbar, muß das eisenhaltige Wasser behandelt werden (Verfahren: Belüften – Oxydieren – Absetzen – Filtrieren)