Untersuchung des vorhandenen Grabenystems

Beauftragte Leistungen

  • Vermessung des Grabensystems zur Bestandsaufnahme mit Schwerpunkt auf den festgestellten Schwachstellen.
  • Einbindung der Vermessungsergebnisse in ein bereits bestehenden hydrodynamisches Wasserspiegellagenmodell für das Einzugsgebiet des Schöpfwerkes Allermöhe.
  • Berechnung der Wasserspiegellagen für ein Hochwasserereignis mit einer Eintritts-wahrscheinlichkeit 30-jährlich im Verbandsgebiet Nettelnburg.
  • Ergebnisdokumentation mit einer Defizit-Karte, an welchen Stellen bei diesem 30-jährlichen Hochwasserereignis Überflutungen in Nettelnburg zu erwarten wären und welche Schwachstellen dafür maßgeblich sind.
  • Skizzierung von Vorschlägen zur Ertüchtigung der hydraulischen Leistungsfähigkeit im Verbandsgebiet in einer Maßnahmen-Karte.

Versiegelungsgrad von Nettelnburg

Über die Jahrzehnte bis heute wurde die Bebauung in Nettelnburg stark nachverdichtet. Damit einher ging ein immer größerer Anteil der versiegelten oder teilversiegelten Flächen. Dies führt zu erhöhten Abflüssen vor allem im Niederschlagsfall. Die größeren Wassermengen müssen über das vorhandene Grabensystem abgeleitet werden. Dessen Leistungsfähigkeit wurde ursprünglich für geringere Belastungen ausgelegt. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung fand eine Luftbildauswertung statt um den aktuellen Anteil der versiegelten Flächen zu bestimmen. Die Auswertung ergab einen mittleren Versiegelungsgrad von 56% für den Untersuchungsraum.

Regelwasserstände und Abflüsse

Im Untersuchungsraum wurden bei der Vermessung unterschiedliche Regelwasserstände angetroffen. Diese sind in der Folge grabenweise aufgelistet und mit einem Intervall für den mittleren Wasserstand über den gesamten Graben angegeben:

  • Gräben 1, 2, 3, 6 und 7: -0,20 mNHN bis -0,40 mNHN
  • Graben 9: +0,10 mNHN bis +0,20 mNHN
  • Gräben 4, 5, 11, 14, 15, 16 und 17: +0,40 mNHN bis +0,60 mNHN

Zur Fließrichtung der Gräben lässt sich sagen, dass im Trockenfall nahezu kein Abfluss stattfindet und das Wasser in den Gräben steht. Im Niederschlagsfall füllen sich die Gräben auf und es findet ein Abfluss statt, in der Regel zum gefälle-günstigsten Systemauslass (Übergänge vom Grabensystem ins Allermöher Fleet). Die Fließrichtungen in den Gräben können sich selbst während des Ablaufs eines Niederschlagsereignisses ändern. Ursachen für Fließrichtungswechsel sind mitunter die Wasserstände im Graben selbst, in den benachbarten Gräben bzw. in den Gräben hinter dem Systemauslass.

Präsentation der Ergebnisse

Auf der Mitgliederversammlung am 25. September 2019 hatte der Verband durch einen Mitarbeiter des beauftragten Ingenieurbüros BWS die bisherigen Ergebnisse, die weitere Arbeit und die Ziele dargestellt. Der Abschluss der Untersuchung war für Frühjahr 2020 terminiert. Die ersten Untersuchungsergebnisse konnten am 18. März 2020 dem Ausschuss vorgestellt werden; Schlussfolgerungen und die weitere Vorgehensweise sind am 27. Mai diskutiert worden.

Zwischenzeitlich haben leider der Sars-CoV2-Virus und die damit verbundenen Verhaltensbeschränkungen den Ablauf wie überall durcheinander gebracht.